Lychen (HT) Es waren sehr ungleiche Voraussetzungen unter denen die Männer der Ü40-Mannschaften des SSV PCK 90 Schwedt (1./6:0 Punkte) und des SV Berolina Lychen (6./2:8) am vergangenen Samstag in Schwedt aufeinandertrafen. Das lag nicht nur daran, dass hierbei der Tabellenführer das Schlusslicht empfing. Vielmehr hatte sich die Ausgangslage für Berolina noch dadurch verschärft, dass nach einer ganzen Reihe von Absagen im Vorfeld am Freitag noch zwei weitere Spieler verletzungsbedingt ausfielen. Letztlich hieß das, dass Lychen die Reise mit nur sieben Spielern, also ohne jede Wechselmöglichkeit antrat. Eine Absage der Partie war für die verbliebenen sieben Spieler dabei nie ein Thema. Schwedt hingegen konnte aus dem Vollen schöpfen und hatte mit vierzehn Spielern eine restlos besetzte Bank. Weitere Spieler der Gastgeber mussten sogar auf den Zuschauerrängen Platz nehmen.
Das Spiel begann mit dem Führungstreffer der Gäste aus Lychen durch Sven Herwig. Allerdings blieb das auch die einzige Führung für die Flößerstädter. Allerdings gelang es Berolina, den Rückstand in Grenzen zu halten. Nachdem sich Schwedt beim 9:4 und 10:5 (20./21. Minute) mit je fünf Toren abgesetzt hatte, kämpfte sich Lychen in der 22. Minute beim 10:7 wieder auf drei Tore heran. Die Schlussminuten der ersten Hälfte gehörten dann aber Schwedt, das beim Seitenwechsel beim 12:7 wieder mit fünf Toren vorn lag. Das Berolina nicht deutlicher zurücklag, war auch der starken Torhüterleistung von Thomas Hahn geschuldet, der sein Team im Spiel hielt. Im Angriff ließen die Lychener allerdings zu häufig Chancen liegen.
Die zweite Hälfte begann mit einem Lychener Treffer durch Jan Genschow, ehe sich Schwedt mit voranschreitender Spielzeit deutlicher absetzte. Am größten war die Führung dabei beim 26:14 (53. Minute) und 28.16 (57. Minute). Die letzten drei Treffer zum Endstand von 28:19 waren dann dem SV Berolina vorbehalten. Den kuriosesten Treffer, der bei Publikum und Spielern für Erheiterung und beim Schwedter Dirk Wilhelm für reichlich Verblüffung sorgte, steuerte Jan Genschow fünfzehn Sekunden vor Schluss bei. Alles war gelaufen und um die Zeit nur noch herunterzuspielen, spielte Wilhelm Genschow den Ball zu und war wie häufiger schon bei einer solchen Aktion davon ausgegangen, dass er diesen zurückgespielt bekommen würde. Aber nicht mit Jan Genschow! Dieser ging mit dem Ball mutterseelenallein ins Dribbling und verwandelte „eiskalt“ zum 28:19. Wilhelm konnte sich nicht erinnern, dass ihm Ähnliches in seiner Karriere schon einmal passiert war.
Lychen unterlag zwar mit neun Toren, hatte sich aber angesichts der prekären personellen Situation gut verkauft, was Gegner und Schwedter Publikum ebenso anerkannten wie die Tatsache, dass Berolina mit nur sieben Spielern überhaupt angereist war, denn das hatte man in der laufenden Saison bei anderen Teams in Schwedt auch schon zweimal anders erleben müssen. Lychen: Hahn, Genschow (3), Trillhaase (1), Müller (5), Herwig (6), Schaper (4), Mandrella