Lychen (HT) Eine Woche nach dem überzeugenden Sieg gegen den SV Blau-Weiß Wusterwitz (31:21) stand für die Männer der Verbandsligamannschaft das zweite Heimspiel auf dem Plan. Gegner war dabei der ambitionierte Grünheider SV II, dessen Trainer als Saisonziel formuliert hatte, um Platz drei mitspielen zu wollen. Dass kein leichter Gegner nach Lychen kommen würde, war spätestens klar, wenn man auf die Ergebnisse der letzten Saison blickte. Lychen gewann zu Hause 34:32. In Grünheide trennte man sich 38:38.
Bevor es losgehen konnte, musste zunächst die Schiedsrichterfrage geklärt werden. Leider gab es für das Spiel wie auch schon vor einer Woche keine angesetzten Schiedsrichter. Stattdessen mussten die beiden Teams selbst für die Spielleitung sorgen. Für den Gastgeber übernahm das Trainer Tobias Schween, dessen Platz auf der Bank dann Stefan Jähnke einnahm. Für die Gäste griff David Walaszewski zur Pfeife. Beide machten ihre Sache gut, vor allem auch, wenn man berücksichtigt, dass sie ja kein aufeinander abgestimmtes Schiedsrichterpaar sind.
Vor dem Anpfiff wurde dann noch Joachim Kolloff vom verein geehrt, der am Tag zuvor mit dem Brandenburger Adler der Sportjugend ausgezeichnet worden war und ohne den es vieles im Handball beim SV Berolina und in der Region nicht geben würde.
Lychen musste zu Spielbeginn zwar ein frühes 0:1 hinnehmen, kam aber dann gut ins Spiel und setzte sich schnell auf 4:1 ab. Die Abwehr stand gut und Sebastian Bock konnte im Tor in der Anfangsphase einige Male parieren. Im Laufe der ersten Hälfte hätte sich Berolina eigentlich weiter absetzen können, denn den Gästen aus Grünheide unterliefen immer wieder individuelle Fehler, die Berolina in Ballbesitz brachten. Zu häufig konnten aber diese Ballgewinne nicht in Tore umgemünzt werden. Die Chancenverwertung war schlecht. So war es dann fast folgerichtig, dass der Vorsprung nicht anwuchs, sondern sich Grünheide stattdessen heranarbeitete. Beim 7:6 in der fünfzehnten Spielminute gelang ihnen dann der Anschlusstreffer. Es folgte eine dann wieder bessere Phase bei den Hausherren, die sie beim 12:8 wieder deutlicher in Führung gehen ließ. Aber auch diesmal hatte der Vorsprung keinen Bestand, die Gäste erzielten beim 13:12 erneut den Anschlusstreffer. Einer Lychener Auszeit folgten dann bis zur Pause noch zwei weitere Tore, sodass es mit einem 15:12 in die Pause ging. Bei konsequenterer Verwertung der teilweise klaren Tormöglichkeiten, hätte Berolina bis zum Seitenwechsel eigentlich den Deckel schon draufmachen können, so blieb es zunächst spannend.
Gleich zu Beginn des zweiten Durchgangs erhöhte Lychen auf 17.12, unter anderem durch einen Treffer von Hendrik Schnaase (4 Tore), der erstmals für den SV Berolina auf der Platte stand.
Weiter stand die Lychener Abwehr gut, weiter gab es aber auch ausgelassene Chancen und auch Fehlabspiele. So konnte sich Berolina noch immer nicht sicher sein. Beim 19:17 war der Gegner erneut in Schlagdistanz. Mitte der zweiten Halbzeit stabilisierte sich das Lychener Spiel. Erfolge gab es vor allem immer dann, wenn die Mannschaft schnell spielte. Neben der guten Abwehr trugen auch die beiden Torhüter Carsten Seyer und Luis Spaida dazu bei, dass der Vorsprung wuchs, nachdem dann auch die Tormöglichkeiten besser genutzt wurden. Lychen machte so aus einem 23:19 ein 29:19 und sorgte so in der 49. Minute für die Vorentscheidung. Stefan Jähnke nutzte die verbleibende Zeit, um noch einmal durchzuwechseln und allen Spielern Einsatzzeit zu geben. Am Ende setzte sich Lychen deutlich mit 34:26 durch. Deutlich wurde dabei am Ende auch eine Überlegenheit in Bezug auf das tempo und die Kondition. Beste Werfer für die Gastgeber, die insgesamt eine geschlossene Mannschaftsleistung zeigten, waren Jan Wendland (11) und Michael Zander (9).
Lychen: Bock, Seyer, Spaida, Laurin Dittmann (1), Poser, N. Schween, N. Trillhaase (2), J. Wendland (11), Ph. Wendland (2), M. Zander (9), Th. Zander (5), Schnaase (4)
Fotos: Jens Feuereisen